Volkschule Schruns

Das Ortszentrum von Schruns ist historisch dicht gewachsen: Die Kirche mit dem Dorfplatz, das Gemeindeamt, Altes Gericht und Schule: diese und weitere raumprägende Kanten bilden eine Abfolge von Plätzen und Wegen, die das Zentrum des Ortes prägen und als ortsbauliche und außenräumliche Qualität erlebbar sind.

Die Setzung der neuen Volksschule nimmt in volumetrischer Gliederung, Höhenstruktur und Außenraumbildung diese morphologisch prägnante Situation auf und führt sie fort: In unmittelbarer Nähe zum Kirchplatz wird eine weitere, attraktive und gefasste Platzsituation geschaffen: der neue Schulplatz öffnet sich unmittelbar nach der Passage des Durchganges vom Kirchplatz und fügt dem Ortszentrum eine neue Facette durchdachter urbaner Struktur hinzu. Die prägenden Raumkanten bilden die bisherige Schule als künftiger Kindergarten, die neue Volksschule, das denkmalgeschützte alte Gericht und die südlich angrenzende Gebäudestruktur des Hotels Taube und der Bank.

In vielfältige Nutzungszonen und unterschiedliche Bewegungsfreiräume gegliedert, ist der neue Schulplatz künftig ein lebendiger und belebter Ort, der die Kinder in das Dorfgeschehen mit einbindet. Ankommen, Verweilen am Schulplatz, Nutzung in den Pausen und Abholen funktioniert dabei als Teil einer entspannten verkehrsräumlichen Situation: Der Gerichtsweg bleibt erhalten, tangiert den neuen Schulplatz und bildet eine sichere fußläufige Verbindung zum „Gerichtsplatz“. Der verkehrsberuhigte Jakob Stemer Weg bleibt als einzige Zufahrt zu einzelnen Siedlungen erhalten, erfährt jedoch eine neue Priorisierung: motorisierte Verkehr ordnet sich Fußgängern und Radfahrern unter, sichere Verbindungen zwischen Kindergarten und neuem Schulplatz ermöglichen den Kindern wichtige Bewegungsfreiheit.

Auszug aus dem Jurybericht: "Das architektonische Erscheinungsbild vermittelt in seiner klaren Einfachheit eine routinierte Selbstverständlichkeit, so, als ob diese Schule "schon immer dagestanden wäre", eine durchaus wünschenswerte Eigenschaft, angesichts der vorhandenen Aufgeregtheiten in der unmittelbaren Umgebung."

Wettbewerb 2023 3. Preis